Blacky - die Geschichte eines Auslandshundes - Für Tiere sprechen
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Blacky – die Geschichte eines Auslandshundes

20 Aug Blacky – die Geschichte eines Auslandshundes

Geschichte eines Auslandshundes

Ich möchte euch von Blacky erzählen.
Vor einiger Zeit erreichte mich eine Anfrage für ein Gespräch mit einem vermissten Hund. Ich muss dazu sagen, dass ich Gespräche mit vermissten Hunde nur nach Bauchgefühl annehme. Denn oftmals sind es Auslandshunde, die den Kontakt zu Menschen nicht wünschen und ich kann in vielen Fällen nicht viel ausrichten. Bei Blacky war es irgendwie anders, mein Bauch sagte mir „mach es“.

Blacky zog mich in den Bann

Blacky war etwas ganz besonderes, er beeindruckt mich zu tiefst. Ein erster Blick auf Blackys Bild und er zog mich schon in seinen Bann. Er kam aus Bulgarien und war nur kurz in Deutschland. Blacky war ein sogenannter Angsthund. Man kann sagen er fand recht schnell einen Weg zurück in die Freiheit, in das Leben das er kannte und ihm lieb war.

Ich hatte mit Blacky mehrere Kontaktaufnahmen. Eine Erste, um mich vorzustellen und ihm zeit zu geben mir zu vertrauen. Bei der Zweiten ging es dann an das eigentliche Gespräch, davon möchte ich euch gerne berichte.

Ich begrüße ihn und das Erste was ich sehe, ist wie er entspannt döst. Er steht auf und streckt sich. Ich merke, dass er mir sehr offen und freundlich gegenüber tritt. Er ist erst zwei aber er wirkt älter, allwissender und weiser auf mich.
Ich frage ihn ob ich, wie im ersten Kontakt vereinbart, ein paar Alltagseindrücke vom Leben mit Menschen senden kann. Als Beispiel nehme ich meine beiden Straßenhunde. Er ist aufgeschlossen und folgt mir. Ich sende ihm also verschiedene Bilder und auch Emotionen, zeige ihm wie das Leben mit Menschen sein kann, als er mich irgendwann stoppt.

„Warum denkst du das ein Leben mit Menschen besser sein sollte, als mein selbstbestimmtes Leben?“ Ich stocke, finde keine Antwort. „Die Gefühle die du mir übermittelst, kann ich nachempfinden, denkt ihr Menschen ich kann sie meinem gewählten Leben nicht fühlen? Denkt ihr das dieses Leben weniger lebenswert sei, als ein Leben mit euch zusammen? Ich habe viel erlebt, viel schlechtes aber ich habe auch schon viel schönes erlebt, ich weiß was Glück bedeutet, was Zufriedenheit bedeutet, wirke ich auf dich unzufrieden?“ Ich bin noch immer sprachlos und fühle mich ganz klein neben ihm. Das sage ich ihm auch so.

Blacky hat keine Angst als Straßenhund

„Ich verstehe was du mir übermitteln möchtest, aber ich sehe keinen Grund meine Meinung zu ändern, all das was du mir zeigst fühle ich schon. Ich habe keine Angst hier draußen, keine Angst vorm überleben. Genau so wenig habe ich Angst vor dem Tod, wenn es soweit ist, dann soll es so sein, dann trete ich die Reise an. Menschen bedeutet für mich Gefahr, auch wenn du mir ein anderes Bild vermittelst. Aber ich brauche euch nicht um zu Leben und um zu Frieden zu sein. Ich möchte das du dem Mädchen was mir helfen wollte etwas ausrichtest. Wir waren nur sehr kurz zusammen und ich habe ihr großes Herz gespürt, ich weiß das sie mich retten wollte und mir all ihre Liebe schenken möchte, aber ich brauche das nicht.

„…dann müsst ihr mich zwingen“

Ich will nicht undankbar sein, aber ich bin nicht ihre Aufgabe. Wenn ihr wollt das ich so lebe, dann müsst ihr mich zwingen. Freiwillig werde ich mich nicht anschließen. Ich weiß um eure Bemühung und das ein Mensch wie du, auf mich zu kommt und mir sein Gehör schenkt und seine Stimme leiht, berührt mich sehr. Vielleicht bist du einer der nettesten Kontakte in meinem Leben. Schön, dass es Menschen wie dich und das andere Mädchen gibt. Wären nur alle Menschen so, wäre die Welt sicherlich für viele etwas einfacher.“

Ich bin noch immer sprachlos, weiß ehrlich gesagt nun gar nicht mehr wie ich darauf reagieren soll. Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen was einem alten Lehrmeister zu hören darf. Dennoch möchte ich wissen ob er sich der Gefahren da draußen bewusst ist. Menschen die ihn einfangen wollen, Jäger und auch Wölfe.

 

„Die einzige Gefahr ist der Mensch und mit ihm lebe ich schon mein ganzes Leben“
Ich ertappe mich, wie ich denke, dass er ja noch jung ist- darauf reagiert er: “ Wer sagt wie lang ein Leben sein muss, ich bin jung aber ich lebe und habe schon viel gelebt. Wölfe sehe ich nicht als Gefahr, sie sind meine Brüder, meiner Schwestern, wir sind eins!“

Ich bin so unglaublich beeindruckt von diesem Hund, diesem Gespräch, diesen Worten, dass ich gar nichts sagen kann, ich spüre Dankbarkeit für das was er sagt. Weil es sich für mich so stimmig anfühlt und ich mein eigenes Denken, überdenken muss. Ich bedanke mich für seine Worte und sage ihm, dass ich gerne erst einmal alles übermitteln möchte und wir uns sicher nochmal hören, dann verabschieden wir uns und er schreitet davon.

Auslandhund Blacky bleibt auf der Straße

Blackys Adoptantin hat nach langem Suchen und vielen Versuch ihn zu sichern, nach dem Gespräch los lassen können. Es gab noch ein letztes Gespräch zwischen Beiden.
Er lebt noch immer frei. Mittlerweile schon ein Jahr. Ab und an gab es Sichtungen. Leider auch immer wieder Fangversuche von Menschen, die sicherlich nur helfen wollten.
Doch ist gut gemeint und helfen nicht immer gleich gut gemacht.

Blacky war damit einverstanden, dass ich seine Geschichte veröffentliche. Ich wünsche dieser großartigen Persönlichkeit, weiterhin ein erfülltes Leben <3

 

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