Ein spezielles Thema ist für mich die Kommunikation mit Pferden. Ich behaupte, dass diese Tiere weniger öffnen sind als andere Tiere. Doch warum ist das so?
Pferde müssen funktionieren
Werfen wir doch mal einen Blick auf unsere Reiterwelt. Das Ziel fast aller Reiter ist ein braves und gelassenes Pferd. Es soll zuverlässig sein, denn man möchte entspannt ausreiten, an Turnieren oder anderen Veranstaltungen teilnehmen, vielleicht auch mal Kurse besuchen und auf dem Platz vermeintlich freie Bodenarbeit machen. Pferde sollen immer artig und zuverlässig funktionieren und mitmachen.
Das Pferd muss gewisse Dinge einfach tun. Es muss diese Lektion erfüllen, weil es sich dabei gymnastiziert und es gut für das Pferd ist. Aufs Turnier gehen weil ich einen Preis gewinnen will und es uns doch auch Spaß macht. Schulkinder tragen weil es gut ist, wenn es regelmäßig bewegt wird und die Kinder reiten lernen wollen. Es muss, Es muss, Es muss.
Es beginnt in der Ausbildung
Das erste was dem Pferd vermittelt wird ist, das Eigeninitiative unerwünscht ist. Die Folgen davon sind, dass sie sich zurück ziehen. Sie lernen das der Mensch die Regeln bestimmt und die Möglichkeit selbstständig zu handeln, selten bis gar nicht besteht. Nicht selten wird mit Druck gearbeitet und das Pferd dazu gebracht gewisse Dinge zu tun. Unerwünschtes Verhalten wird unterbunden oder sogar bestraft.
Geht weiter bei der Haltung
Und weiter geht es mit der Haltung unserer Pferde. Oft können sie Ihren natürlichen Bedürfnissen nur unzureichend nachkommen. Seien es zu kleine Boxen, überfüllte Paddocks. Pferdefreundschaft die auseinandergerissen werden und vieles mehr. Das Pferd ist wohl das Haustier, dem wir am wenigsten einen freien Willen zugestehen.
Wie geht also die Kommunikation mit Pferden?
Was sagen eigentlich die Pferde dazu? Pferde sind hoch soziale Lebewesen, die in jeder Sekunde des Zusammensein mit dem Menschen kommunizieren. Und zwar ganz, ganz, deutlich – durch Körpersprache, Gestik, Mimik. Das beginnt in dem Moment wo der Reiter den Stall betritt. Stellt man sich mal symbolisch gesehen, mit einem weißen Blatt Papier vor sein Pferd und lässt es den ersten Satz schreiben, so kann man lernen zu Antworten und es kommt ein Dialog zustande.
Doch wer macht das schon? Wo lernt man das? In der Reitschule? Wohl eher nicht. Welcher Reiter betritt den Stall wenn er das Pferd zum Unterricht oder die Springstunde oder zum Ausreiten holt und schaut was mir das Pferd heute zu sagen hat? Hat es vielleicht Stress, ist es müde oder traurig ist es gut drauf und möchte lieber Spazieren gehen oder ins Gelände anstatt Lektionen abzuarbeiten um seinen Besitzer glücklich zu machen?
Körpersprache: die Kommunikation mit Pferden
Die Kommunikation mit Pferden geht ja noch weiter, in jeder einzelnen Sekunde des Zusammenseins. Doch wie antworten wir? Zumeist gar nicht oder in einer für das Pferd unverständlichen Sprache. Mit immer gleichen Antworten, weil wir es ja nicht besser wissen. Die Folgen davon sind, dass wir dem Pferd seinen eigenen Willen nicht eingestehen. Oft stumpft es ab, rebelliert oder aber führt aus was erwartet wird, weil es hat es ja gelernt.
Doch geht dabei nicht ein Stück Beziehung zum Pferd verloren? Wenn die Beziehung stimmt und das Pferd körperlich in der Lage ist, macht es gerne mit, ohne Zwang, ohne Druck, ohne abstumpfen. Man muss nur kommunizieren und ich rede hier nicht von Tierkommunikation, sondern von der körpersprachlichen Kommunikation. Sicherlich ist das ein Prozess, bei dem man vor allem an sich selbst arbeiten muss. Wir müssen es lernen und dieser Prozess nimmt ganz sicher mehr Zeit in Anspruch.
Aber er ist ehrlich und erhält die Ausstrahlung, die Kraft und Hingabe. Das Wilde und Freie, was viele unserer Pferde im Laufe der Jahre mit Ihrem Menschen verlieren.
Und genau das sind die Erfahrungen die ich in der Kommunikation mit Pferden gemacht habe. Sie öffnen sich nicht. Zum einen weil sie nicht gesehen werden und zum anderen weil sie gelernt haben sich anzupassen. Sie haben den eigenen Willen verloren.
Es wird Zeit für die richtige Kommunikation mit Pferden
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